Die über 50 ‹Wegwerfgeschichten› von Franz Hohler sind absurd, verrückt, tragisch und komisch. Das Paradestück ‹s Totemügerli› in erfundenem Berndeutsch erlangte Berühmtheit. In der App können die Geschichten weggeworfen werden, gehen aber nicht verloren.
Franz Hohler (1943*) ist ein Schweizer Schriftsteller, Kabarettist und Liedermacher. Geboren in Biel, aufgewachsen in Olten und heute wohnhaft in Zürich-Oerlikon. Er studierte fünf Semester Germanisitk und Romanistik, führte 1965 sein erstes literarisch-musikalisches Soloprogramm ‹pizzicato› auf und war ab dann freischaffend tätig. Sein vielseitiges Werk wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet, u.a. dem Solothurner Literaturpreis, dem Aargauer Kulturpreis, den Kunstpreisen der Städte Zürich und Olten, dem Schweizerischen Jugendbuchpreis und dem Gesamtpreis der Schweizerischen Schillerstiftung.
www.franzhohler.ch
«Einmal fiel in der Bibliothek eine kleine offene Schachtel, ein Schuber, in meine liederlichen Hände. Wegwerfgeschichten stand darauf, verfasst von Franz Hohler. Darin fanden sich einige Dutzend lose Seiten, und auf jeder Seite stand eine Geschichte. […] In den nächsten Wochen hütete ich diese Schachtel wie meinen Augapfel. Mein Zimmer, mein Schulpult, meine Familie, alles versank im Chaos. […] Wo deine Wegwerfgeschichten waren, lieber Franz, das wusste ich hingegen immer. Täglich zählte ich die Seiten, und ich behielt den Schuber genau die erlaubten dreissig Tage lang. […] Ich hatte gelernt, dass es im Umgang mit der dinglichen Welt weniger um Ordnung, als vielmehr um Sorgfalt geht. Buch habe ich seither keines mehr verloren.»
Lukas Bärfuss, aus der Laudatio an Franz Hohler zur Verleihung des Kunstpreises der Stadt Zürich, 20. September 2005